Action Teaching Besucherschule in der Ausstellung „Personaggi | Persönlichkeiten. Der Abstieg der Mädchen von den Vasen“

Ausstellung mit Werken von Linde Burkhardt im Museum August Kestner, Hannover (19.05.23-10.03.24)

Personaggi | Persönlichkeiten. Ausstellung im Museum August Kestner, Hannover, 19.05.2023 bis 10.03.2024
Personaggi | Persönlichkeiten. Ausstellung im Museum August Kestner, Hannover, 19.05.2023 bis 10.03.2024

Zur Ausstellung:

Eine Gruppe junger Mädchen führt einen Dialog, der damit endet, dass sie ihren angestammten Ort auf antiken griechischen Gefäßen verlassen. Sie wollen selbst bestimmt die Welt erkunden und entscheiden, wie sie leben wollen.

Die Sonderausstellung „Personaggi | Persönlichkeiten. Der Abstieg der Mädchen von den Vasen“ nimmt die Lebensumstände von Frauen in der griechischen Antike in den Blick. Im Mittelpunkt steht die künstlerische Arbeit von Linde Burkhardt, die Sofia, Leandra, Ypapanti, Myrto und Fivi zum Leben erweckt und ihnen Persönlichkeit verleiht.

Diese jungen Frauen entsteigen dem Bild auf dem Gefäß, in welchem sie bisher gefangen waren. Aus einem zweidimensionalen wird ein dreidimensionales Geschehen. Was treibt diese jungen Frauen an, aus ihrem angestammten Bild, aus den ihnen zugedachten Lebensräumen und gesellschaftlichen Rollenzuteilungen auszubrechen?

Die Ausstellung wirft mit Hilfe der künstlerischen Interpretation einen Blick auf gesellschaftliche Normen und Rollen von Frauen, wie sie im klassischen Griechenland bestanden.

Termin
20.01.2024, 16:00 Uhr

Veranstaltungsort
Hannover, Deutschland

Veranstalter
Landeshauptstadt Hannover / Museum August Kestner

Veranstaltungsort
Museum August Kestner, Trammplatz 3, 30159 Hannover

Persönlichkeit werden! Ausstieg aus den Bildern der Literaten und Maler

Was soll eigentlich die Wirkung von Werken sein, denn der Leser will ja nicht Literat werden, und der Bildbetrachter nicht seinerseits Maler? Vielmehr wollen sie die in den Werken zur Erkenntnis gebrachten Probleme in ihr Alltagsleben übernehmen, sie nutzbringend anwenden für die eigene Persönlichkeitsbildung. Jeder Leser, Betrachter, Hörer sieht sich veranlasst, wieder aus den Werken auszusteigen, also von der Phantasieebene wieder in die Realität zurückzukehren.
Seit den 60er Jahren versuchten bildende Künstler ihre Bilderfindungen schon in den Realraum der Bildbetrachter zu integrieren, so wie einst mit der Zentralperspektive versucht wurde, den Betrachter selbst als ein Element des Bildes im Bildraum zu positionieren. Dieser Tendenz folgt Linde Burkhardt mit ihren Designobjekten. Design geht ja von den Forderungen der Rezipienten, also der Nutzer, aus und nicht von den Ambitionen der Meister. Linde Burkhardt entdeckt das Thema „Ausstieg aus den Werken ins Leben“ schon in den Keramikmalereien der Antike. Dabei wird sie höchst sinnvoll unterstützt von der Ausstellungsarchitektin. Beide Frauen bieten Hochgenuss für die Besucher, die sich fragen, wie die Kunstwerke mit ihrem eigenes Leben zusammenhängen.