unseren Köpfen lasten. nach menschlichem Ermessen ist ein Widerstand gegen
jene Abart von Dichtung, in der Geistiges an ein Objektives gebunden
werden soll, schon ohne Folgen. die Aufforderung: Sand nicht Öl im Getriebe
der Welt zu sein, ist reinster Ausdruck jener Verkommenheit.
wir haben uns hingegen darüber klar zu sein, daß
wir in die mahlenden Zahnräder hineingeraten müssen
das bloße Durchschauen der Abstraktion, zu wissen, wielange wir daran
gelitten haben, macht gegen diese Vorstellung nicht immun; abstrakt wäre es,
von jemand, der ohne Wasser ist, darauf zu schließen, daß er sich in einer
Wüste befinden muß, dabei ist es weiß Gott eindeutig genug, daß man mit
Vorliebe auf dem Meere verdurstet. wer das nicht merkt, redet folgerichtig
heute als Pazifist für die Generale. heute — das ist immer dann, wenn das
Böse in dieser Welt scheinbar ausbleibt, weil sich niemand damit identi
fizieren will. wir wollen deshalb einen Teufel vom Dienst stellen und das
Geschäft der Selbstbornierung treiben. schockieren ließe sich bestenfalls ein
Kardinalskollegium mit der insistierenden Behauptung, man glaube an die leib
haftige Auferstehung. in Wahrheit sollte uns die Kunst jene gute Subjek
tivität werden, das heißt, Furcht vor der als erhaben vorgestellten Welt;
und Furcht vor der Liebe, denn schon immer hat die Liebe — und mit ihr
die Sorge — die Welt als Objekt konstituiert. das heißt den Sündenfall
begehen. das Objektive als die Perversion der Liebe ist der Stoff nur vom
Stoff und der Mensch nur vom Menschen umgeben. und sie sollte sein,
Mannigfaltiges als das Mannigfaltige zu belassen, selbst nach einem siebzig
Jahre langen Leben. diese Aufgabe hat sich die Dichtung zuzutrauen. selbst
der sicherste Poet kann dem offenbaren Wahnsinn der Dichtung nicht einfach
die Gebärde des Mutes verbinden, die Wahrheit überall unbekümmert aufzu
sammeln, sollte es möglich sein, das nämlich hieße, sich dort zu verlieren,