Buch D.A.S.E.R.S.C.H.R.E.C.K.E.N.A.M.S.
Anwendung jenes Prinzips des Unvermögens
Anwendung jenes Prinzips des Unvermögens
wo wir doch eigentlich gar nichts zu finden hoffen können. sagt die Dichtung:
Brot vom Himmel, so ist das ein ungeheuerlich harter Ausdruck, der dadurch
nicht weicher wird, daß man ihn zum Bilde erklärt. die Hoffnung auf eine
bessere Welt, stellt nur eine Art von Geiz dar, im Lebensrausch verharrend.
Freilich der Geiz auf die Dinge erzeugt jene Zärtlichkeit, mit der die schlech
ten Dichter ihren Gegenstand zu sich hinaufholen, um ihn als Statue wieder
abzusetzen in den hängenden Gärten, damit er den neuen, der Kunst durch
die natürliche Faszination gewonnenen Herren zum Uberleben verhelfe. diese
Statuen gilt es zu zerschlagen und die Axt an die Wurzel der Faszination zu
legen, denn das Standbild ist untersprachlich. in den Händen seines Besitzers
erstarrt die Schönheit selbst – zeigt sie sich einmal – zum bloßen wert
treibenden Kunstwerk, dessen reinster Ausdruck das Geld, das ja, da es nicht
stinkt, auch nicht schön zu sein braucht, um in der Kunst die gleichen Macht
formen zu entwickeln wie sie der Wirtschaft und Politik vorgegeben werden,
bedürfte es anderer Anstrengungen als die von gefährlichen Dilettanten;
als welche normalerweise Künstler in Erscheinung zu treten pflegen. doch
auch jede noch so sublime Form einer funktionalen Kunsttheorie, die ihrem
Objekt dennoch seine sich ständig verschiebenden Stellenwerte in der Ge
sellschaft zuweist, ist nur Form des Herrschaftswissens, des Rituals der Litera
tur, wenn sie sich allein aus der Gebärde des Protests rechtfertigen will.
Sehen und Leiden aber verändern nicht die Welt, sondern den Leidenden.
die Wahrheit läßt sich weder aus der Luft greifen noch aus der Erde graben
noch wird sie sich offenbaren, solange dem Denken Erkennen zur Aufgabe
gemacht wird, welches Ordnen und Arretieren des indefinit Lebendigen sein
soll, solange Denken selbstbeständige Versicherung des abstrakt Allgemei
nen heißt, wird es machtlos bleiben und dem plattesten Determinismus zum
Opfer fallen, dann freilich bleibt s bei der Politik und dem Ewigen in allen
Dingen, in Auschwitz und im Ernst der Philosophen. jedes Ziel verdirbt den
möglichen Weg. wer Wege weiß und geht, wer alle Instanzen durchläuft,
wird an ein Ziel nicht denken, sofern ihm Freiheit bleibt, dann drehen sich